Heilen mit Biotechnologie - Knorpelersatz im Knie Sport an sich ist eine gesunde Leidenschaft. Wer sie exzessiv betreibt, läuft allerdings auch Gefahr, dass er sich damit Leiden schafft. Denn Fußball, Joggen, Skifahren gehen mitunter sehr auf die Knochen. Ein stark geschädigtes Gelenk wurde bisher sehr häufig durch ein Kunstgelenk ersetzt. Das bedeutet: Wenn bei einer Verletzung, wie zum Beispiel einem Kreuzbandriss im Kniegelenk, der Knorpel beschädigt wird, können tiefe Defekte entstehen, die ohne Therapie zu dauernden Schmerzen und Funktionseinschränkungen in dem betroffenen Gelenk führen. Bei schweren Knorpelschäden im Kniegelenk hieß das für den Patient früher in der Regel, dass er ein Kunstgelenk brauchte. Heute gibt es schonendere Methoden, die in den 90er-Jahren entwickelt wurden und vielen Patienten diese Endoprothese ersparen können. Eines dieser Verfahren ist die Transplantation körpereigener Knorpelzellen, die folgendermaßen funktioniert: „Bei einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) wird aus einer unbelasteten Ecke der Knorpelfläche ein winziges Stück Knorpel entnommen. Dann wird dieses Gewebe im Labor mit speziellen Techniken vermehrt. Das neu gezüchtete Knorpelgewebe wird in ein Vlies mit einer dreidimensionalen Struktur, einem Gitternetzwerk, eingelassen.“ Diese Aufbereitung der Knorpelzellen dauert ungefähr drei Wochen. "Dann wird in einer zweiten Arthroskopie dieses Vlies, das vorher genau auf die Größe des Knorpeldefektes zugeschnitten wurde, in das Kniegelenk des Patienten eingesetzt und festgenäht". |